Fidschi
4 Wochen auf einem Segelboot mitten im Südpazifik
Von Los Angeles flog ich über Nacht direkt nach Nadi, Fidschi. Schon im Flugzeug lernte ich meine Sitznachbarin kennen, deren Sohn plus Hund mich vom Airport abholte und mich zum Hafen Vuda Marina, Lautoka brachte - so lieb!
Früh morgens am Hafen angekommen, wurde ich schon mit offenen Armen von meinem Kapitän in Empfang genommen. Ursprünglich kommt er aus Lübeck, lebt allerdings schon seit über 30 Jahren in den USA - daher sprachen wir ununterbrochen Englisch miteinander.
Wir gingen zu seinem Segelboot und erzählten eine Weile draußen im Cockpit. Später machte er mich mit dem ganzen Boot vertraut und wir schrieben eine Liste über die vorhandenen Lebensmittel, damit wir wussten, was wir am darauffolgenden Tag für die nächsten vier Wochen alles einkaufen mussten.
Wie aufregend!
Wir mieteten ein Auto, fuhren in die Stadt zu Märkten und Supermärkten und kauften alles ein, was wir brauchten: Getränke, Milchprodukte, Obst und Gemüse, Brot, Nudeln, Eier, Reis, Mehl, Fleisch, Gewürze, Ingwer-Kekse, ein bisschen Knabberkram... Natürlich durften ein paar Süßigkeiten nicht fehlen; aber auch so etwas wie Diesel, Waschmittel, Ersatzseile etc.
Außerdem besorgten wir Wurzeln der Kava-Pflanze, für den Fall, dass wir ein Insel-Dorf besuchten als Dankeschön und Wertschätzung unseres Besuchs - denn auf den pazifischen Inseln werden diese Wurzeln sowie die Rinde zu einem traditionellen Getränk verarbeitet, das bei zeremoniellen oder religiösen Anlässen richtig zelebriert wird.
Abendessen gab es vorerst zum letzten Mal an Land, bevor es am nächsten Morgen hieß:
So schipperten wir los, verließen den Hafen, und segelten ganze vier Wochen lang um die Fidschi-Inseln. Wir ankerten jede Nacht vor Inseln, sodass wir nie nachts gesegelt sind.
Es war einfach atemberaubend schön!
Die Sonne weckte mich jeden Morgen mit ihren Sonnenstrahlen im Gesicht. Also stand ich auf, machte uns Müsli mit Obst zum Frühstück, sprang direkt vom Segelboot ins Meer, sonnten uns an Deck, machten Pancakes, draußen ein Barbecue am Grill, oder kochten alles Mögliche in der Kombüse. Es war sogar eine kleine Waschmaschine an Bord, mit der wir unsere Kleidung waschen konnten. Wir faulenzten, lasen ein Buch, quatschten über Gott und die Welt, hörten Musik…. Nachmittags schmissen wir unsere Schnorchel-Ausrüstung ins Dinghi, fuhren die Gegend ab und suchten beeindruckende Spots zum Schnorcheln. Wir sahen viele lebendige Korallen, eine Riesenmenge bunter Fische, Haie, Delfine, Wasserschildkröten, Oktopusse, Seegurken und Seesterne, springende Fische und so vieles mehr!
Zurück an Bord sprangen wir von der Reling noch einige Male in den tiefblauen, wunderschönen Ozean, bevor wir uns nacheinander duschten und das Abendessen zubereiteten. Gegessen wurde natürlich draußen an Deck bei einem wunderschönen Sonnenuntergang. Und manchmal klangen wir den Tag mit einem gekühlten Dosenbier aus - denn für Flaschen ist kein Platz an Bord und tagsüber beim Segeln ist Alkohol nicht erlaubt!
Ich habe so viel über’s Segeln gelernt: die Regeln, Kartenlesen, Notfallknöpfe, die Seile, die Segel, das Ankerlicht… Allgemein brachte mir mein Kapitän bei zu manövrieren, den Motor richtig zu benutzen, falls mal zu wenig Wind aufkam, auf plötzlich auftauchende Korallen (mitten im Meer) zu achten, zu segeln und zu ankern. Denn es sieht alles viel leichter aus als es anfangs ist.
Wir segelten bei heftigem Wind und hohen Wellen, hatten aber auch mal Windstille und mussten den Motor wieder anschmeißen…
Beim Ankern lernten wir natürlich die Kapitäne plus Mannschaft der anderen Segelboote kennen, verabredeten uns mit ihnen auf unserem oder deren Booten, fuhren einige Male mit dem Dinghi an Land, um in den Resorts lecker essen zu gehen, kauften direkt vom Segelboot aus frisches Obst von Einheimischen, die mit ihren kleineren Booten wie auf einem Markt ihre Früchte anboten: Mango, Papaya, Bananen, Bananen, Bananen.
Wir segelten zu Orten, zu denen man ohne Segelboot oder Wasserflugzeug nicht hätte hinkommen können. Wir erkundeten die Gegenden jeden Tag aufs Neue ab und stießen u. a. auf tausende von Fledermäusen! Wir fuhren mit dem Dinghi durch die Mangroven. An Land verletzte ich mir den großen Zeh, „desinfizierte” ihn erstmal mit meiner eigenen Spucke, verhedderten uns dann mit dem Dinghi im Dunkeln im Riff - zuerst dachten wir in der Nähe wäre ein Hai - und ich konnte nur an meinen blutigen Zeh denken, der über dem Dinghi hin - ahhh!
Glück mit dem Wetter hatten wir auch, da wir während der Regenzeit dort waren - wenn, dann hat es nur mal nachts geregnet. Dann mussten wir natürlich schnell aufstehen und alle Fenster schließen.
Oftmals hatten wir sogar das Glück in Gegenden zu ankern, in denen wir weit und breit die einzigen Menschen waren: Insel vor uns, weißer Sandstrand, Dschungel, tiefblaues oder türkises Wasser.
Wie im Traum - und ich durfte ihn leben!
Ich war nun schon zwei Mal auf Fidschi und kann es jedem nur empfehlen: So wundervolle Inseln, leckeres Essen, saftige Früchte, Fisch, herzliche Menschen…
Na, wann entscheidest du dich für eine Reise auf die Fidschi-Inseln?